Putzen ist ein notwendiges Übel.
Ich weiß nicht, wie es bei Dir ist, aber im Frühling überkommt mich regelmäßig der Putzteufel.
Vielleicht liegt es daran, dass die Sonneneinstrahlung dafür sorgt, dass meine Glückshormone Samba tanzen und mich zum Schrubben, Polieren und Wienern zwingen. Vielleicht ist es auch nur der angeborene Nest-Bau Trieb, der im Frühling aufkommt.
Oder, vielleicht ist es so, dass durch das Sonnenlicht, der Staub einfach sichtbarer wird.
Wer weiß.
Da ich in letzter Zeit besonders viel Wert auf Nachhaltigkeit lege, versuche ich, die Chemie, wo immer es geht, aus meinem alltäglichen Leben zu verbannen. Auch beim Putzen hab ich schon viel experimentiert und vieles davon mit Erfolg.
Putzen mit rein natürlichen Mitteln schont die Umwelt und ist außerdem klasse für den Geldbeutel. Die meisten Sachen hat Jeder davon eh‘ schon im Haus und so kannst du auch aus vermeintlichen Küchenabfällen noch tolle Putzmittel zaubern.
Hier meine 9 Tipps für Reinigungsmittel aus der Natur, die du kinderleicht selbst herstellen und anwenden kannst.
Sauer macht lustig – Zitronenpower
TIPP 1: Allzweckreiniger aus Zitronen
Mit der Kraft der Zitrone kannst du dir ganz einfach ein tolles Reinigungsmittel selber herstellen.
Dabei musst du noch nicht mal ganze Zitronen nehmen. Du kannst die Reste der Zitrone verwenden, die du vielleicht vorher ausgepresst hast. Prima geeignet sind auch Zitronenschalen.
Fülle einfach ein Einweck- oder Marmeladenglas mit den Zitronenresten und fülle es mit Essig auf.
Das Ganze lässt du gut verschlossen etwa eine Woche lang ziehen. Dann einfach durchsieben und in eine Sprühflasche geben.
Fertig ist dein zitroniger Allzweckreiniger.
Zusatztipp:
Anstelle von Zitronen kannst du auch Orangen oder Limetten verwenden. Der Duft ist anders aber das Ergebnis bleibt das Gleiche.
TIPP 2: Salz löst hartnäckige Verschmutzungen
Eingebranntes aus Töpfen und Pfannen, sofern sie nicht beschichtet sind, lässt sich super mit Zitruswasser lösen. Dazu eine handvoll Zitronenscheiben oder vier Hälften, in einem Einweck- oder Marmeladenglas mit Wasser einen Tag lang ziehen lassen.
Als mechanischer Reinigungshelfer dient Salz dazu, starke Verkrustungen zu lösen. So kannst du auch deinen Grill damit reinigen und wieder sommerfit machen.
Gib einfach 2-3 Esslöffel Salz auf die verschmutzte Stelle und verreibe es mit deinem Zitrusgemisch.
Etwas einwirken lassen und mit klarem Wasser ausspülen oder auswischen.
Zusatz-Tipp:
Beim Bügeln brennen sich gerne Schmutzreste in die Oberfläche des Bügeleisens ein. auch hier ist Salz eine tolle Wunderwaffe:
Einfach etwas Salz auf dem Bügelbrett verteilen und das Bügeleisen auf heißester Stufe ohne Dampf-Funktion darübergleiten lassen.
Kartoffel – Die tolle Knolle
TIPP 3: Kartoffeln lassen glänzen
Die Kartoffel lässt Stahl glänzen.
Edelstahlspülen, Geräte und Armaturen lassen sich mit Kartoffeln wieder blizblank polieren. Das Tolle dabei ist, dass du nicht etwa die ganze Kartoffel verwendest. Schon allein die Schalen genügen, denn die Stärke in der tollen Knolle ist ein effektives Reinigungsmittel. Das macht das Ganze zu einem absolut nachhaltigen Produkt.
Und so einfach geht’s:
Verwende frische Kartoffelschalen anstelle eines Lappens und reibe die verschmutzten Flächen mit der feuchten Seite ab.
Längere Schalen sind vorteilhaft, denn so hast du sie besser im Griff und eine größere Reibeoberfläche. Wenn dir das zu umständlich ist, kannst du auch einfach eine halbierte Kartoffel verwenden. Nach dem Einreiben etwas einwirken lassen und anschließend abspülen, oder mit einem feuchten Lappen abwischen – Fertig!
TIPP 4: Kartoffeln gegen Kalk
Kartoffelschalen entfernen außerdem prima Kalk und machen auch deine verkalkten Kochtöpfe wieder blitzblank.
Hierzu einfach eine handvoll Kartoffelschalen im Kochtopf auskochen. Der Kalk im Topf verschwindet und abgekühlt hast du einen tollen Kalkentferner für Flächen.
TIPP 5: Geschirrspülmittel aus Kartoffeln – Eine runde Sache
Da sich das Kartoffelspülmittel nicht so lange lagern lässt, machst du dir am besten kleine Portionen fertig.
Für eine Menge zum etwa 3x Spülen brauchst du die Schale von
ca. 8 Bio-Kartoffeln. Die Kartoffeln vor dem Schälen waschen, so dass keine Erde usw. mehr dran klebt. Wie bei den Zitronen werden die Schalen in ein Einweckglas gegeben. Das Ganze füllst du mit heißem Wasser auf und lässt es 30 Minuten ruhen. Danach kannst du das Glas einige Male schütteln, bis sich Schaum bildet. Nun siebst du das Gemisch durch und lässt es für 12 Stunden im Kühlschrank ruhen. Danach kannst du es wie ein normales Geschirrspülmittel verwenden.
Tipp für Eilige:
Die schnelle Version ist, einfach das abgekühlte Wasser, in dem du vorher Kartoffeln (mit Schale!) gekocht hast, zu verwenden. Da es nicht so konzentriert ist, brauchst du allerdings etwas mehr davon.
TIPP 6: Backpulver – Backofen sauber, Ausguss frei
Backpulver dürfte sicher als Putzmittel für den Backofen und das Backblech schon ein alter Hut sein. Trotzdem darf es hier nicht fehlen.
Verstreue einfach je nach Verschmutzungsrad 1-2 Päckchen Backpulver auf die Flächen und sprühe sie mit Wasser, oder noch besser mit Mineralwasser ein. Für die Seitenwände löst du etwas Backpulver im Wasser auf. Nach einer halben Stunde Einwirkzeit kannst du alles mit klarem Wasser abwischen. Rein Bio und ohne den eklig ätzenden Geruch von Backofenreiniger.
Zusatz-Tipp:
Verstopfungen im Ausguss von Waschbecken, Wanne oder Dusche lassen sich mit einigen Löffeln Backpulver auch leicht lösen.
TIPP 7: Schwarzer Tee sorgt für den richtigen Durchblick
Schluss mit Schlieren und Streifen nach dem Fensterputzen.
So putzt du deine Fenster mit schwarzem Tee.
Einfach lauwarmes Wasser (5 L) in einen sauberen Putzeimer geben, eine Tasse schwarzen Tee aus 3 Beuteln brühen und 10 Minuten ziehen lassen – Fertig ist dein Fensterreiniger. Für einen frischen Geruch oder bei hartnäckigem Schmutz, eine Zitrone auspressen und ab mit dem Saft in den Eimer. Damit kein Fruchtfleisch ins Putzwasser gelangt, ist es ratsam den Saft zu sieben.
Danach die Fenster wie gewohnt putzen.
Tipp:
Greife zum Trocknen ruhig auf das altbewährte Zeitungspapier zurück.
Das eignet sich auch super zum Reinigen von Kaminglas. Die Druckerschwärze enternt den Russ perfekt
Zusatz-Tipp:
Die gleiche Tee-Mischung kannst du auch für die Reinigung von Laminatböden oder zum feuchten Staubwischen deiner Möbel verwenden.
Hier lässt du aber besser die Zitrone weg, damit die Säure nicht das Material angreift.
TIPP 8: Efeu für Wäsche und Geschirr
Wie wär’s mal mit Wäschewaschen auf rein biologische Art?
Hierzu kannst du einfach 10 gewaschene, zerrupfte Efeublätter in eine Socke stopfen und ab damit in die Waschmaschine.
Magst du gerne frischen Duft, kannst du dir auch Flüssigwaschmittel mit Efeu und Zitrusfrüchten herstellen.
So geht’s:
10 Efeublätter waschen, zerrupfen und in einem Einweckglas mit Wasser auffüllen. 12 Stunden ziehen lassen, schütteln, bis Schaum entsteht und mit etwas Zitrussaft auffüllen.
Die gleiche Mischung ist auch ein super Geschirrspülmittel.
TIPP 9: Geheimwaffe Zirbenöl – Ein Mittel für alle Fälle
Das reine ätherische Öl der Zirbenkiefer ist ein absoluter Geheimtipp im Haushalt.
Das aromatische Öl kann als hervorragendes Pflegemittel für naturbelassene Möbel verwendet werden.
Hierzu einfach ein paar Tropfen Öl auf ein nebelfeuchtes Tuch geben und leicht auf dem Holz verreiben.
Aber das Öl aus den seltenen Bäumen der Alpen kann noch viel mehr.
Es sorgt auch noch für eine gesunde Raumluft.
Gib 2 Tropfen davon auf den Staubsaugerbeutel und du glaubst du stehst im Wald, so herrlich frisch riecht es dann.
Außerdem vertreibt Zirbenöl Motten, Insekten und anderes Ungeziefer aus Wohnung und Schränken.
Hierzu musst du einfach nur einige Tropfen auf eine Socke geben und in die Schänke legen.
Bei Befall die Möbel mehrmals pro Woche hochverdünnt auswischen.
Menschen lieben den wunderbar waldigen Geruch – Ungeziefer hasst ihn.
Nice to know fact:
Studien zufolge soll der Geruch von Zirbenöl auch die Doparmin-Produktion anregen.
Da soll mal noch Einer behaupten, putzen mache nicht glücklich. 😉
Soweit also meine Tipps für einen fröhlichen Frühjahrsputz mit dem guten Gefühl, alles ohne chemische Zusätze geschafft zu haben.
Ich wünsche Dir ganz viel Spaß und Freude beim Ausprobieren.
Gutes Gelingen!
Deine Mari
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