Spritzig, exotisch, lecker – 9 außergewöhnliche Biersorten aus aller Welt

Hopfen und Malz – Gott erhalt’s
Heute wird es alles andere als Bierernst,
denn in der heutigen Ausgabe stelle ich mal einige exotische Biersorten vor, die mal was ganz Anderes sind, als die Biere, die wir sonst so kennen.

Wer gern Bier trinkt, kommt hier bestimmt auf seine Kosten
und bist du auch kein eingefleischter Bier-Fan, so könnte vielleicht das eine oder andere Aha-Erlebnis dafür sorgen, dass du Lust darauf bekommst,
mal eines dieser außergewöhnlichen Biere zu probieren.

Also, auf geht’s zu einer feuchtfröhlichen Bier-Reise um die Welt.
Viel Spaß dabei und zum Wohl!

Tipp 1: Afrika
Mongozo – Exotische Fruchtbiere für heiße Sommernächte

Afrika ist kein Bier-Land? Weit gefehlt!
Allerdings sind die Brauer des Kontinents traditionell weiblich, was sich vielleicht auch ein wenig auf den Geschmack der Biere niederschlägt.
Seit mehr als zwei Jahrhunderten sind es nämlich besonders die Frauen des Chokwe-Volkes, die Bier brauen. Das geheime Rezept wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder von der Mutter an die Tochter weitergegeben.

2005 bringt die afrikanische Mongozo Brauerei das Mongozo Coconut auf den Markt. Traditionell wird das Bier auch aus Kokosnus-Hälften oder Plastikschalen in Kokosnussform getrunken. Hierzulande bekommt man das Bier natürlich auch in Flaschen und das exotische Kokos-Aroma bestimmt seinen süßlich, süffigen Geschmack.

Geschmackserlebnis:
Sommerlich leicht mit Kokos-Note dabei saftig und säuerlich fruchtig.

Die Biere passen gut zu exotischen oder karibischen Gerichten und werden auch gern als erfrischender Biercocktail mit Eis getrunken.

Auf den Geschmack gekommen? Dann probiere doch mal die anderen Mongozo-Fruchtbiere und zwar Banane, Mango, Quinoa und Palmnuss.


Tipp 2: Hawaii
Kona, The Big Wave – Lecker surfen auf der Genusswelle

Wie bitte? Es gibt kein Bier auf Hawaii?
Na, das wollen wir hier doch mal ganz schnell klarstellen.
Die „Kona Brewing Company“ gilt auf Hawaii als die bekannteste Brauerei. Zusammen mit seinem Sohn gründete der Hawaiianer Cameron Healy die Brauerei im Jahre 1994 auf Hawaiis größter Insel, nämlich auf Kailua.
Das mit Liebe und Leidenschaft gebraute Insel-Craftbier The Big Wave ist der Lebensfreude und dem Geist Hawaiis gewidmet und soll insbesondere eine Hommage an die Langboard-Surfer sein.

Geschmackserlebnis:
Das goldfarbene Bier mit seinem schneeweißen Schaum duftet schon beim Öffnen richtig fruchtig nach Maracuja und Passionsfrucht. Schmecken tut es fruchtig mit einer leicht grasigen Kräuternote.
Einfach ein lecker fruchtiges Gute-Laune Getränk, das Lust auf
Sonne, Strand und Meer macht.


Tipp 3 : Belgien
Bloemenbier – Das Bier mit der echten Blume

Blümchen zum Trinken
Das Bloemenbier wird von der „De Proefbrouwerij“ im kleinen belgischen Nestchen Lochristi gebraut, das besonders für seine herrliche Blumenpracht bekannt ist. Irgendwann dachte man sich wohl:
„Warum nicht mal ein Bier aus Blümchen brauen? Das Ergebnis ist ein liebliches Golden Ale, das seit 1996 auf der Basis von Blütenhonig gebraut wird und im Fermentationsprozess werden außerdem tatsächlich echte Blumen verwendet. Wer aber jetzt vermutet: „Ein Blümchenbier, das ist doch was für Mädchen,“ der ist leider auf dem Holzweg, denn so harmlos es sich auch anhört, so sorgt es doch mit seinem Alkoholgehalt
von 7% für ordentlich Kawuppdich hinter der Mütze. 😉

Geschmackserlebnis:
Ein weiches Bier mit fruchtigen Aprikosen- und Ananasaromen, dabei eine Note von Karamell und Honig. Getrunken werden sollte es,
wie könnte es auch anders sein, aus einem Tulpenglas.

Nice to know fact
Bloemenbier eine originelle Bier-Kreation der Gypsybrewer der Universität Gent und wird mit zwei Sorten von Blumen eingebraut. Diese belgische Bierspezialität, fällt besonders durch seine hübsche Verpackung mit bedruckter Flaschenseide auf.


Tipp 4 : Mexico
Cave Creek Chili Beer – Richtig scharf im Abgang 😉

Als ob es in Mexico noch nicht schon heiß genug wäre …
…und dann kommt man auch noch auf die Idee, ein richtig scharfes Feuerwasser zu brauen. Das extravagante Bier hat es buchstäblich in sich, denn in jeder Flasche lauert eine feurig scharfe Chilischote darauf, durstige Kehlen aus dem Hinterhalt zu „überraschen“.

Geschmackserlebnis:
Der Antrunk ist scharf von Chilischote, was gleichzeitig leicht von Getreidenoten unterlegt ist. Der Abgang ist ebenso feurig chilischarf.
Dieses Bier mit der Schärfe der Chili wird bei 5-6°C aus einem normalen Glas oder am besten direkt aus der Flasche getrunken.

Nice to know fact:
Die Idee, ein Chilibier zu brauen, entstammt übrigens dem Überdruss eines Barinhabers aus Arizona, der Limetten im Bier zu wenig männlich fand und sie daher durch eine echte Chilischote ersetzte.

Ob das eine echte Erfrischung ist, oder doch eher was für kühle Winterabende? Probiert’s aus!


Tipp 5 : Belgien
Hof ten Dormaal, Wit Goud – Gemüsebier

Nur die Harten kommen in den Garten und ganz genau dahin geht’s jetzt auch bei unserer Bier-Rundreise und wir kehren nochmal zurück nach Belgien, genauer gesagt nach Flämisch-Brabant.
Das belgische Wit Gold ist wirklich was für hartgesottene Bierliebhaber oder experimentierfreudige Trinker, denn dieses Bier wird tatsächlich aus Chicoree gebraut. 🙂

„Hof ten Dormaal“ ist eine Familienbrauerei aus dem malerischen Dorf Tildonk. Seit 2009 ist man im Geschäft und betrieb auf dem heimischen Landhof vor dem Brauen bereits aktiv eine Landwirtschaft mit Viehzucht.
2015 brannte die Brauerei ab, seit 2016 ist sie wieder aufgebaut und die Kapazität hat sich verdoppelt. Die Gerste für das Malz stammt natürlich aus eigener Produktion, selbst eine kleine Hopfenplantage hat man angelegt, um zu 99% lokal wirtschaften zu können. 
Doch man sollte sich vom dörflichen Idyll nicht täuschen lassen, denn die Braukunst von Hof ten Dormaal ist alles andere als provinziell.
Auch der Chicoree für das Wit Goud stammt natürlich aus dem Eigenanbau der Farm.

Geschmackserlebnis:
Das dunkelgoldene Bier riecht tatsächlich im ersten Moment stark nach Gemüse und vor allem die Kohlnote des Chicoree ist deutlich zu erkennen. Doch auch der Witbiercharakter zeigt sich in einer gewissen Kräuterhaftigkeit. Beim Geschmack erinnert das Bier an einen süffigen hellen Weizenbock, die von einer leichten Bitterkeit des Chicoree dominiert wird.

Nice to know:
Das belgische Wort Wit Goud heißt auf deutsch Weißgold. Und Witloof ist Chicoree. Entsprechend ist dieses Bier also ein starkes, belgisches Weißbier mit Chicoree.


Tipp 6 : Deutschland
Maisel & Friends Marc’s Chocolate Bock – Beer meets Schokolade

Zartbitterschokolade im Bier? Warum nicht?
Weiter geht’s nach Deutschland und hier treffen wir auf eine alte Bekannte, nämlich die fränkische Traditionsbrauerei Maisel’s, die besonders für ihr Weißbier bekannt ist.

Bei dieser originellen Braukreation wurde von einer kräftigen dunklen Bock-Rezeptur ausgegangen. Das Rezept wurde modern mit einer Auslese von aromatischen Röst- und Schokoladenmalzen verfeinert und ähnlich wie ein Irish Stout ausgelegt.

Geschmackserlebnis:
Stil-typische deutsche Bock-Aromen von geröstetem Malz, Brotkruste, Walnuss und Karamell treffen auf ungewohnte Noten von Schokolade, so wie ein Keks mit Milchschokolade. Dazu schmeckt es nach erdigen Kräutern und dunklen Waldbeeren mit einer leicht rauchigen Note.

Wundervoll schmecken Braten dunkler Soße, Wildgerichte mit Preiselbeeren, Schokoladenmousse oder auch Tiramisu zu diesem markanten Starkbier.


Tipp 7: Island
Einstök Wee Heavy – Back to the Roots

Buchstäblich „Back to the Roots“ führt uns das kräftige
Wurzelbier aus Island.

Das ist was für wahre Wikinger.
Das Bier kommt schon in seinem dunklen Kastanienrot ziemlich gefährlich rüber. Und man ahnt schon, dass seine Umdrehungen von 8% einen mächtigen Eindruck hinterlassen. Das Bier wird über Birkenholz geröstet und nun kommt das Beste:
Laut Angaben der Einstök Brauerei, werden die Angelika-Wurzeln, aus denen es gebraut wird, in den isländischen Wäldern von Hand gepflückt. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie geht mir bei dem Gedanken ein Bild durch den Kopf,
in dem kräftige, 2 Meter große Hünen im Wikinger-Outfit durch den Wald tänzeln und Kräuter sammeln. 🙂
Aber das passt natürlich so gar nicht zu dem taffen Label auf dem
„Wee Heavy“, das gewollt cool rüberkommen möchte.

Geschmackserlebnis:
Das Aroma ist süßlich-malzig und leicht rauchig. Erkennbar sind auch Noten von Kräutern und roten Waldbeeren.
Wee Heavy ist angenehm würzig und für den seinen hohen Alkoholgehalt erstaunlich weich, süffig und gut trinkbar.


Tipp 8 : Dänemark
Craft Bier Krenkerup Stout – Kein Witz: Lakritz

Das Bier mit der schwarzen Seele
hat neben zarten Kaffeenoten ein Herz aus Lakritz.
Im Jahre 2018 hat dieses obergärige Stout der dänischen
Krenkerup-Brauerei sogar die Goldmedaille beim European Beer Star 2018 eingesackt und das ist noch nicht alles, denn das schwarze Lakritzbier wurde gleichzeitig noch zum besten Stout Europas gekürt.

Geschmackserlebnis:
Wer kennt Guinness-Bier? So ähnlich, nur ein wenig weicher könnte man den Geschmack des dänischen Schwarzbieres beschreiben. Lakritz, Kaffee, Karamell und erdige Aromen bestimmen den Geschmack. Die Schaumkrone ist weich aber konsistent, ich würde sie als „schnittfest“ bezeichnen.

Wer Lakritz mag, wird es lieben. Alle anderen lassen besser die Finger davon… 🙂


Tipp 9 : Deutschland
Barbaren Hanf Bier – Gute Laune bereits vorprogrammiert

Unsere Bier-Reise endet in Deutschland und hier zeigt sich mal wieder unser sprichwörtlicher Erfindergeist.
Hanf-Bier, soso….

Cannabis hat viele gesundheitliche Vorzüge. Als Grabbeigabe wurde es schon vor fast 5.000 Jahren verwendet und aus der gleichen Zeit stammt auch das älteste überlieferte Bierrezept. Der Hanf hat heutzutage einen weitaus schwierigeren Stand als das Bier und nur mit Genehmigung und unter strengen Auflagen ist es deutschen Landwirten gestattet, das Gewächs überhaupt anzubauen. Die „Beerenweine“ Winzer und Brauer des kleinen Unternehmens verstehen ihr Handwerk und haben mit dem Barbaren Hanf vielleicht eine kleine originelle Lücke in der Welt des Bieres geschlossen.

Geschmackserlebnis:
Leicht nussig und durch die Zugabe von Hanfextrakt
erhält es eine herbe Hanfnote.


Und so endet meine kleine feuchtfröhliche Reise in die Welt der außergewöhnlichen Biersorten.

Und wenn sich jetzt Jemand fragt:
„Hat sie denn wirklich alle diese Biersorten ausprobiert?“ dann mache ich in diesem Fall Gebrauch von meinem Recht zu schweigen, bevor hier noch irgendwas gegen mich verwendet wird…. 😀

Habt Ihr selbst mal Lust, das eine oder andere Bier mal auszuprobieren, so findet Ihr alle davon im gut sortierten Internethandel.
(einfach mal googlen)

Fröhliches Probieren und zum Wohl!


Eure Mari

Fotos:
Beerology
Pixabay
Pexels – Creative Collection
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